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Das Motoröl und die Kälte

Kälte ist nichts, was Autos besonders lieben würden. Und das Motoröl genauso wenig. Schließlich wirkt sich die Kälte auf die Viskosität des Öls aus. Oder anders: Es läuft anders durch die Leitungen als bei normalen Temperaturen und kann deshalb durchaus Probleme verursachen.

Allerdings kann man mit ein paar Tricks dafür sorgen, dass die Kälte nicht die Oberhand gewinnt. Und ein paar wissenswerte Fakten über den Zusammenhang von Kälte und Motoröl haben wir auch gesammelt. Etwa die Antwort auf die Frage, wie sich die Kälte auf den Öldruck auswirkt, wie der Winter grundsätzlich auf das Öl wirkt und was man tun kann, um Probleme zu verhindern.

MOTORÖL UND KÄLTE: FRAGEN UND ANTWORTEN

WIR WIRKT SICH KÄLTE AUF MOTOREN AUS?

In den Wintermonaten brauchen Motoren länger, um ihre optimale Betriebstemperatur zu erreichen. Und wenn die Kälte besonders beißt, braucht auch das Motoröl länger, um einen optimalen Fluss zu garantieren. Kurz: Bei extremer Kälte kann der Motor über bestimmte Zeiträume nicht effizient funktionieren.

Motoröl in der Kälte

KANN MOTORÖL GEFRIEREN?

Die Antwort auf diese Frage ist “ja”: Motoröl kann bei extremer Kälte gefrieren. Deshalb sollte man überlegen, beim nächsten Ölwechsel auf synthetisches Motoröl umzusteigen. Synthetische Motoröle behalten auch bei niedrigen Temperaturen besser ihre Viskosität bei und gefrieren auch erst bei sehr viel niedrigeren Temperaturen.

WIR WIRKT SICH KÄLTE AUF DEN MOTORÖLSTAND AUS?

Verbraucht ein Auto mehr Öl, wenn es kalt ist? Nicht unbedingt. Der Motoröl-Verbrauch hängt – unabhängig von den Temperaturen – zuallererst vom Alter des Motors und vom Modell ab. Wenn also im Winter ständig Motoröl nachgefällt werden muss, dann liegt das Problem nicht bei Winter oder Kälte, sondern anderswo. In jedem Fall empfehlen wir, das Auto durchchecken zu lassen.

HÄNGEN KÄLTE UND ÖLDRUCK ZUSAMMEN?

Damit ein Motor funktionieren kann, muss das Öl mit einem konstanten Druck durch die Leitungen gepumpt werden. Wenn dieser Öldruck sinkt, kann dies unterschiedlichste Ursachen haben: von Ölverlusten und einem dadurch ausgelösten niedrigen Ölstand über defekte Ventile bis hin zu extremer Kälte.

Letzteres hängt damit zusammen, dass sich die Temperatur auf die Viskosität des Motoröls auswirkt. Je kälter es ist, desto zähflüssiger wird das Öl. Und dadurch verändert sich auch der Öldruck. So kann der Öldruck bei besonders niedrigen Temperaturen steigen. Zugleich können im Öl Luftblasen eingeschlossen werden, und zwar umso länger, je zähflüssiger das Öl ist. Auch diese kann die Öldruckanzeige beeinflussen, indem ein niedrigerer Druck gemessen wird. Deshalb sollte man – besonders im Winter – die Öldruckanzeige besonders aufmerksam im Blick behalten, um Probleme zu vermeiden. 

WIE KANN MAN PROBLEME EINES ZU NIEDRIGEN MOTORÖLSTANDS IM WINTER VERHINDERN?

Wenn man weiß, dass (und wie) sich die Kälte auf das Motoröl auswirkt, stellt sich die Frage: Was kann man tun, um Probleme zu vermeiden? Erste und wichtigste Regel: Ein regelmäßiger Ölwechsel in den vorgegebenen Zeiträumen oder bei den vorgegebenen Kilometerstanden ist kein Optional, sie sind ein Must. Und was sonst noch?

1. KURZE FAHRTEN VERMEIDEN

Die Kälte wirkt sich dann besonders auf das Motoröl aus, wenn man den Motor startet. Solange das Öl nicht die optimale Temperatur erreicht hat, sind die Emissionen höher als normal. Und auch Verschmutzungen des Öls durch Wasser oder Treibstoff sind dann wahrscheinlicher. Wenn man also längere Fahrten macht (anstatt vieler kurzer), erreichen Motor und Motoröl ihre optimale Betriebstemperatur, die Verschmutzungen des Öls werden so beseitigt.

2. NICHT ZU LANGE NIEDRIGTOURIG FAHREN

Wer zu lange niedrigtourig fährt, sorgt dafür, dass mehr Treibstoff (der nicht oder nur teilweise verbrannt wird) das Motoröl verschmutzt. Diese Verschmutzung wirkt sich wiederum auf die Viskosität des Öls aus und senkt die Schmierfähigkeit des Motoröls. Deshalb sollte man nicht zu lange niedrigtourig fahren und auch allzu viele kurze Fahrten vermeiden, um dem Motoröl zu ermöglichen, sich von den Verschmutzungen zu befreien.

3. AUF SYNTHETISCHE ÖLE UMSTEIGEN

Synthetische Motoröle sind darauf ausgelegt, ihre Viskosität unter verschiedensten Rahmenbedingungen beizubehalten. Das gilt auch für extrem niedrige Temperaturen. So liegt etwa der Gefrierpunkt synthetischer Öle sehr viel niedriger. Deshalb sind synthetische Öle für die allermeisten Motoren die optimale Wahl, wenn es in den Winter geht. In jedem Fall aber gilt: Ob nun eine herkömmliche Ölmischung oder gänzlich synthetische Öle: Wichtig ist, dass ein Motoröl verwendet wird, das für das jeweilige Fahrzeug empfohlen wird.

Übrigens: Das W im Viskositäts-Kürzel des Öls steht für „Winter“, darüber hinaus sollte man allerdings auf die Viskositäts-Empfehlungen des Fahrzeugherstellers verlassen.

4. DAS OPTIMALE ÖL FÜR DEN JEWEILIGEN KILOMETERSTAND VERWENDEN 

Je älter ein Motor wird, desto mehr braucht er die Zusatzstoffe, die in für hohe Kilometerstände entwickelten Motorölen enthalten sind und die dafür sorgen, dass ältere Motoren optimal geschmiert werden. Wer nicht sicher ist, ob sein Fahrzeug bereits ein spezielles Öl braucht, sollte beim Firestone Complete Auto Care-Fachmann nachfragen.

5. MOTORÖL UND FILTER KONTROLLIEREN LASSEN 

Startet man den Motor bei sehr niedrigen Temperaturen, hat dies Auswirkungen auf den Öldruck, was wiederum Folgen für den Ölfilter zeitigt. Deshalb sollte man Filter regelmäßig kontrollieren lassen – und auch wechseln, wenn dies notwendig ist.

6. DIE BATTERIE KONTROLLIEREN 

Weil kaltes Motoröl zähflüssiger ist, braucht es mehr Energie, es durch die Leitungen zu pumpen. Deshalb sollte man die Batterie vor allem in den Wintermonaten regelmäßig kontrollieren, vor allem bei extremen Temperaturen. Nur so stellt man sicher, dass die Batterie genügend Energie liefert, um das Auto problemlos zu starten.