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Was ist Freon überhaupt?
Zuallererst ist Freon ein Markenname des Chemieriesen DuPont. Er bezeichnet eine Familie chemischer Verbindungen auf der Basis von Methan und Ethan, die durch den Ersatz von Wasserstoff- durch Halogenatome (Chlor, Fluor, Brom) gewonnen werden. Chemisch betrachtet gehören diese Arten von Verbindungen zur Familie der Alkylhalogenide. Manchmal werden diese Verbindungen fälschlicherweise als Fluorchlorkohlenwasserstoffe bezeichnet, die die meisten von uns wiederum unter dem Kürzel FCKW kennen.
Urheber dieser Verbindung ist Thomas Midgley, der die Öffentlichkeit im April 1930 auf der Konferenz der American Chemical Society auf seine Entdeckung aufmerksam machte. Schon ein Jahr später wurde sie als Kältemittel in Kompressionskühlkreisläufen verwendet. Am 16. April 1985 veröffentlichte eine Gruppe von Wissenschaftlern einen Artikel in der Zeitschrift „Nature“, in dem sie darauf hinwies, dass FCKW in erster Linie für das Ozonloch verantwortlich seien. Dieses Loch in der Ozonschicht ist deshalb so gefährlich, weil es die Erde vor schädlichen ultravioletten Strahlen der Sonne schützt. Als Folge des Artikels wurden einige der Verbindungen (insbesondere die chlorhaltigen) durch das Montrealer Protokoll von 1987 verboten, es sei denn, es gibt kein entsprechendes Ersatzgas.
Freon und der Sommer
Sollte im Sommer die Klimaanlage Ihres Autos nicht richtig funktioniert, müssen Sie möglicherweise Freon nachfüllen. Klingt einfach, allerdings gibt es drei verschiedene Arten von Freon für die Klimaanlage eines Autos. Welche Art von Freon wird also in Ihrem Auto verwendet? Unsere Mechaniker haben den Durchblick.
R-12 Freon: Fahrzeuge mit Baujahr vor 1995
R-12 ist das ursprüngliche Freon für die Klimaanlage eines Autos. Es wirkt zwar und sorgt dafür, dass die Fahrgastzelle gekühlt wird, sorgt zudem aber auch für Sorgenfalten bei all jenen, denen unsere Umwelt am Herzen liegt. So wurde die R-12-Zusammensetzung von FCKW in den 1980er-Jahren mit Schäden an der Ozonschicht in Verbindung gebracht. Das Montrealer Protokoll von 1987 verpflichtete die Autohersteller daher, die Verwendung dieses Kältemittels bis zum Ende des Modelljahres 1994 einzustellen, obwohl der Ausstieg offiziell bereits 1993 begann.
Auch wenn sie selten geworden sind, so verwenden einige ältere Fahrzeuge noch R-12. Ältere Fahrzeuge, die heute noch in Betrieb sind, sollten daher ihre Klimaanlagen mit R134a nachrüsten lassen.
R134a Freon: Fahrzeuge mit Baujahr von 1995 bis 2021
Als Alternative zu R-12 wurde in den 1990er-Jahren R134a Freon, auch bekannt als HFC-134A, entwickelt. Die meisten Fahrzeuge, die heute auf der Straße stehen, verwenden R134a zum Betrieb ihrer Klimaanlagen. Aber was ist R134a? Freon R134a ist ein HFC-Kältemittel (Fluorkohlenwasserstoff). Obwohl es nicht in gleichem Maße den Abbau der Ozonschicht bewirkt wie R-12, birgt es doch immer noch erhebliche Umweltrisiken. Nach Angaben der EPA ist R134a ein „starkes Treibhausgas mit einem Treibhauspotenzial, das 1.430 Mal höher ist als das von CO2“.
Das ist auch der Grund, warum sich die Autohersteller kürzlich auf eine neue Art von Freon geeinigt haben, die umweltfreundlicher ist. Das Freon R134a wurde 2017 für Automobilhersteller in der EU gänzlich verboten und auch die US-Hersteller müssen R134a-Freon bis zum Modelljahr 2022 auslaufen lassen.
R1234YF Freon: Fahrzeuge mit Baujahr ab 2021
In den letzten zehn Jahren haben die Hersteller auf Freon R1234YF umgestellt. R1234YF ist ein olefinisches, fluoriertes Kältemittel, das wesentlich umweltfreundlicher ist als die bisherigen Freone. Während das Freon R134a ein Treibhauspotenzial (GWP) von 1430 aufweist, hat das neue Freon R1234YF ein GWP von rund 3.
Dieses Kältemittel wird nun in den HVAC-Systemen aller nach 2021 produzierten US- und aller nach 2016 produzierten europäischen Fahrzeuge verwendet. Allerdings haben viele Hersteller die Umstellung früher als vorgeschrieben vorgenommen. Freon R1234YF kann also bereits in Fahrzeugen des Modelljahres 2014 zu finden sein.
Zum Glück muss bei neueren Fahrzeugen nur noch selten Freon nachgefüllt werden, weil es sich in einem geschlossenen System bewegt. Es muss also nicht regelmäßig nachgefüllt werden, wie das etwa bei Motoröl der Fall ist. Ein Nachfüllen ist nur notwendig, wenn die Klimaanlage Ihres Fahrzeugs ein Leck hat, was in der Regel nur nach einem Unfall oder nach mehrjährigem Gebrauch der Fall ist.
Und wenn Sie immer noch nicht sicher sind, welches Freon Ihr Auto benötigt, bringen Sie es zu einem örtlichen Mechaniker, der wird’s Ihnen sagen.